VIDEONALE.19

31. März bis 14. Mai 2023 | Kunstmuseum Bonn

Die Ausstellung der VIDEONALE zeigte im Frühjahr 2023 27 Videokunstwerke von Künstler:innen aus 20 Ländern, ausgewählt aus 1989 Einsendungen von einer internationalen Fachjury. Die Ausstellung war vom 31.3.-14.5.2023 im Kunstmuseum Bonn zu sehen und wurde durch ein vielfältiges Festivalprogramm im Museum und in der Stadt Bonn begleitet.

Mit jedem der 27 Werke öffnete sich in der V.19 Ausstellung ein neues Fenster auf das vielseitige Spektrum und die vielfältigen Themen zeitgenössischer Produktionen aus dem Bereich Videokunst und Bewegtbild: Gemeinsam mit den Künstler:innen schauten wir auf das Machtgefälle zwischen globalem Norden und globalem Süden und betrachteten die Auswirkungen dieser Dysbalance für Natur und Menschen aus unterschiedlichen – oftmals indigenen – Perspektiven. Über die Bühnen performativer Inszenierungen tauchten wir ein in die Welten queerer Körpervorstellungen, schalteten uns ein in den Stream der Selfie-Formate und hörten zu bei autobiografischen Erzählungen zu Erfahrungen von Diskriminierung und Alltagsrassismus. Wir erlebten, welche Wege sich Kunst und Kultur durch die rissigen Mauern der Zensur bahnen und wie sich der Kampf um Meinungsfreiheit mit Penetranz und Permanenz in den öffentlichen Stadtraum einschreibt – für alle immer und jederzeit präsent. Wenn wir dann im Aufzug irgendwo zwischen einer Mine 120 Meter unter der Erde und dem 32. Stock eines Immobilieninvests pendelten, fühlten wir uns angekommen in einer Realität, die in all ihrer Fragilität hier und heute neu betrachtet werden will.

Neue Wege in der Ausstellung

Die VIDEONALE.19 war daran interessiert, neue Kontaktzonen zwischen Werken und Publikum herzustellen und die Besucher:innen zu einer intensiven Beschäftigung mit den Werken einzuladen. Für die Ausstellung bestand daher der Wunsch, zum einen Barrieren zu senken und zum anderen, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.
Erstmals wurde die Ausstellung daher durch zwei neue Orte ergänzt: den Videonale-Circus und den Ort der Ruhe. Während letzterer die Möglichkeit anbot, sich für einen Moment aus der Bilderflut zurückzuziehen, war der Videonale-Circus inmitten der Ausstellung ein Angebot zum Dialog. Umschlossen von fünf künstlerischen Werken und einer schützenden Haut konnten die Besucher:innen hier sitzen oder liegen, die Gedanken schweifen lassen oder zum Gespräch zusammenkommen, lesen oder über kurze Video-Formate auf unserer Online-Plattform Videonale X tiefer in die künstlerischen Positionen eintauchen. Der Circus war zudem einer unserer zentralen Veranstaltungsorte: Eine Leinwand ermöglichte, im Rahmen von Veranstaltungen einzelne Werke aus der Ausstellung zu ziehen, sie gemeinsam mit anderen anzuschauen und darüber in Austausch zu kommen.

Für mehr Barrierefreiheit in der Ausstellung haben wir besonders Barrieren der Mobilität und des Verstehens gesenkt. Es hat Sitzmöglichkeiten für unterschiedliche Bedürfnisse gegeben, man konnte seine eigenen Kopfhörer mitbringen und wir haben erstmals eine große Zahl der Videos in deutscher Sprache untertitelt.

VIDEONALE.19

KATALOG + AUSSTELLUNGSGUIDE

In diesem Jahr diente der Katalog der VIDEONALE.19 auch als Ausstellungsguide. Er gibt Informationen zu den einzelnen Räumen und den darin präsentierten Positionen.

Der Katalog enthält ein Vorwort Von Tasja Langenbach (Künstlerische Leitung) und Annette Ziegert (Kuratorische Leitung Festivalprogramm), Textbeiträge des Videonale Teams und der Jury zu den 27 künstlerischen Arbeiten und einer Grammatik zur Ausstellungsarchitektur für Bewegtbild von Ruth Lorenz .

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VIDEONALE PREIS VON FLUENTUM

Wir freuen uns, mit Fluentum aus Berlin einen langjährigen Partner an der Seite zu haben, der sich wie wir für die zeitgenössische Kunst im Bereich Video und Film begeistert und Künstler:innen durch Ausstellungen, Ko-Produktionen sowie durch Ankäufe für die eigene Sammlung unterstützt.

Zur Eröffnung der VIDEONALE.19 wurde unter allen ausgewählten Arbeiten der mit 5.000 Euro dotierte Videonale Preis von Fluentum durch eine unabhängige Preisjury vergeben. Der Preis ging in diesem Jahr an Eliane Esther Bots für ihre Arbeit "In Flow of Words".

Informationen zu der Gewinnerin es hier: VIDEONALE PREIS VON FLUENTUM