AUSSTELLUNGSARCHITEKTUR

Seit 2005 findet die Videonale – Festival für Video und zeitbasierte Kunstformen in den Wechselausstellungsräumen des Kunstmuseum Bonn statt. Gemeinsam mit einer:m Ausstellungsdesigner:in, -szenograf:in wird für jede Ausgabe eine eigenständige Architektur für die Präsentation von Bewegtbild im Ausstellungskontext entwickelt. Die ausgewählten Werke werden als Einzelpräsentationen im Raum inszeniert und gleichzeitig in Bezug zu den anderen Wettbewerbsbeiträgen gesetzt.

Gemeinsam mit der Ausstellungsarchitektin Ruth Lorenz von maaskant Berlin wurde auch für die VIDEONALE.19 eine eigenständige Szenografie und Atmosphäre gestaltet:

„Ausstellungsarchitektur legt Zugänge zur Kunst. Sie transferiert Erzählungen in den Raum und macht diese in sinnlichen Atmosphären erlebbar. Bei der Videonale geht es um die Inszenierung von Bewegtbild. Hier erschaffe ich eine architektonische Raumpartitur, in der die Atmosphären der Videos ›hautnah‹ erlebbar werden. Die Videos sind im offenen Grundriss als dynamische Raumerfahrung komponiert. Einfühlsam kuratiert stehen die Werke in Verbindung zueinander und wir — in der Übergröße sich überlagernder Screens — quasi mitten im Weltgeschehen der VIDEONALE.19.

Durch Kunst schauen wir neu auf die Welt, werden Teil von Brüchigkeiten, erleben Prozesse der Veränderung, sehen neue Solidaritäten. Zu dieser schwankenden Welt konstruieren wir eine räumliche Metapher. Sie dringt ins Museum ein: Im White Cube schweben Videoscreens um den Videonale Circus, eine zeltartige Struktur. Der Circus — ein weicher, durchscheinender Nucleus — wird zur zweiten Haut der Videonale. Im Inneren werden die Themen ausgerollt. Eine geschützte Plattform für neue Handlungen. Hier wird die Ausstellung zum inklusiven Prozessort — offen für alle.

Die Screens sind Fenster zur Welt: Verwoben in einem Geflecht komplizenhafter Seilschaften verschränken sich die Bildwelten mit dem Gewebe des Zelts, spannen sich die Themen auf, stehen die ›Stoffe‹ in Verbindung, färben die flackernden Film bilder den Raum ein.
Kippende Monosticks durchqueren als Raumstörer die Perspektive. Museales Weiß in weiß wird übersteigert und mit Neon-Orange konterkariert. Eine schwankende Welt wird so neu konstruiert und zum empathischen Ort für inklusive Prozesse von Empowerment von Menschen und Themen unter dem Zeltdach der VIDEONALE.19.“

Ruth Lorenz | Architektin Ausstellungsdesignerin | maaskant Berlin

Ausstellungsarchitekt*innen der Videonalen seit 2005

V15-19: Ruth Lorenz, maaskant Berlin
maaskant.de
V14: Julia Büchel
juliabuechel.ch
V13: Affairen – Gestaltungsnetzwerk: Julie Junginger, Julia Majewski
www.affairen-gestaltung.de
V12: Till Hergenhahn, Hellen Kleine
radar-frankfurt.de
V11: Designkollektiv Frank Leuwer, Anke Rohlfing, Muna Sawas
frankleuwer.com/work
artful-concepts.de
V10: Jochen Specht / RWTH Aachen
jochenspecht.com

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