SATELLITEN DER VIDEONALE.19

Für das Festivalrprogramm der VIDEONALE.19 haben wir uns von den musealen Räumen im Kunstmuseum Bonn in die Stadt bewegt:
An fünf Satelliten im Bonner und Kölner Stadtraum, haben wir einzelne Werke der V.19 ausgesucht, um sie in einem neuen und doch naheliegenden Kontext zu zeigen und ins Gespräch zu bringen, an Orten, die euch bewegen. Im verlassenen Schwimmbad, verborgenen im Schutzbunker unter einer Bonner Kirche, über den Dächern der Stadt, in einer Kölner Bar mit Geschichte und auf der familiären Bühne ging es besonders um eins: gemeinsames Fühlen, Erleben und Reflektieren.

POOL PICNIC & DOOM

IM VIKTORIABAD

Die erste Station außerhalb des Museums war am Eröffnungstag 1, das seit 2010 leerstehende Viktoriabad mitten im Bonner Herzen.

Für die Performance DOOM wurde diesem besonderen Ort von Künstler:innen Layton Lachman und Samuel Hertz neues Leben eingehaucht. Gemeinsam durften wir am Beckenrand erleben, wie auf kathartische Weise um das Ende der Welt getrauert wurde - umhüllt von schimmerndem Licht, rhythmischen Beats und lauten Gitarren füllte sich dieser verlassene Ort für einen Abend.


SCREENING + TALK IM BUNKER

DER KREUZKIRCHE BONN

Das VIDEONALE.19-Screening unter dem Titel Heimweh nach einem Ort an dem ich nie war fand in einem Luftschutzbunker aus dem 2. Weltkrieg, verborgen unter der Bonner Kreuzkirche im Zentrum Bonns, statt. Viele wissen nicht um diesen Ort mit seinen alten Schriftzügen und gewölbeartigen Strukturen.

Dort die Arbeit Territory von V.19-Künstler Julian Quentin anzuschauen und anschließend mit Julian und Aktivist:in Anbid Zaman über Identität, Zeit und Gender ins Gespräch zu kommen, hat uns tief berührt.

SCREENING + TALK IM

KING GEORG IN KÖLN

Schönste Momente entstehen bei der Videonale immer dann, wenn Menschen zusammenkommen und miteinander transparent darüber sprechen, was sie in den V.19-Werken sehen. Neue Perspektiven kennenlernen, sie einander anvertrauen und vielleicht sogar mit nach Hause nehmen. Genau solch einen Abend haben wir im Satelliten King Georg erlebt. Im Gespräch mit V.19-Künstler Pol Merchan zu seiner Arbeit EL JARDÍN DE LOS FAUNOS drehte sich auch über seine Begegnung mit Comiczeichner Nazario und dessen Beziehung zu seinem Partner Alejandro, in Zeiten, in denen homosexuelle Liebe kaum öffentlich gelebt werden durfte.

SCREENING, TALK & DRINKS

IM POST TOWER

Nachdem wir im Bunker unter die Oberfläche getaucht sind, hieß es beim vierten Satelliten in der Reihe „Es geht aufwärts“: Mit 6 Metern pro Sekunde haben uns die Aufzüge von DHL in die 30. Etage des Post Towers in Bonn katapultiert, wo wir die Arbeit von V.19-Künstlerin Stéphanie Lagarde mit anschließendem Artist Talk moderiert von Nele Kaczmarek (Stiftung IMAI) angeschaut haben.

Und während im Hintergrund ein Gewitter ein wahres Himmelsspektakel veranstaltete, konnten wir gemeinsam über das Begehren nach vertikaler Raumeroberung reflektieren, ein zentrales Thema in der V.19 Arbeit Minimal Sway While Starting My Way Up.

SCREENING & TALK

IM THEATER AM BALLSAAL

Der letzte Satellit der VIDEONALE.19 führt uns in das wundervolle Theater im Ballsaal, das uns für Die Hörposaune seine Bühne geliehen hat. Dort begegnen sich Werner Hirsch (aka Antonia Baehr) und Jule Flierl — in einer visuellen Installation von Nadia Lauro, umgeben von einem stumm empfangenden Publikum und einer körperlos Anwesenden — der Kamera —, geführt von Bernadette Paassen, in Regie von Isabell Spengler. Ihre Bilder lassen zusammen mit der Sphäre aus Klang einen dreidimensionalen, atmenden Raum entstehen, der sich in den Zuschauerraum hinein erweitert. Nach dem Screening sprachen Kuratorin Elke Kania über die raumzeitliche Präsenz von Performance, und wie sie sich im Medium Film entfalten kann.

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